Mikrobiom

Makrobiom - Die Helfer in uns

Mikrobiom ist der Sammelbegriff für alle Mikro – Organismen, welche unsere Körper – Oferflächen besiedeln. Diese Besiedelung ist lebensnotwendig und bietet uns einen natürlichen Schutzschild gegen krankmachende Keime. Durch die Vielzahl und das Artenreichtum der Keime in und auf uns bildet sich eine stabile Balance. Es lohnt sich, dieses Gleichgewicht zu wahren…

Beeinflussung des Mikrobioms

Welche Faktoren beeinflussen denn alles unser Mikrobiom? Hier einige Beispiele:

Klar wäre es schön, dass man sich bewusst gesund ernährt und alle schädlichen Faktoren möglichst ausmerzt. Doch das ist in unserer Zeit, unserem sozialen Leben, eine sehr umfangreiche Aufgabe. Lieber klein anfangen als überhaupt nicht.. und päpstlicher als der Papst muss es auch nicht sein. Schön wäre sicherlich eine Quote von 80% gesund, 20% na ja…

Das gesamte Mikrobiom lässt sich vergleichen mit einem Baby, das in uns wohnt. Alle Mikroorganismen reagieren auf unsere Regungen sehr sensibel und so verändert sich unser Milieu ständig. Wie ein Computer, der fortlaufend programmiert und programmiert und wieder programmiert wird. Wird das Mikrobiom gut gepflegt, hilft es uns und unserer Gesundheit.

Zahnhygiene

Zahnpasta soll schön schäumen, oder? Dann werden doch die Bakterien im Mund abgetötet…. oder?

Ja, abgetötet, stimmt. Zumindest werden die Keime für ca. 15min reduziert. Danach haben sie sich wieder vermehrt und gehen gestärkt aus dem Kampf mit der Zahnpasta hervor.

Die schäumenden Verbindungen in den meisten Zahnpasta ist antibakteriell. Aber welche Bakterien überleben diese Prozedur am einfachsten? Die «Extremisten» der Bakterien-Familien.. die dominanten und aggressiven Keime. Diese können langfristig ihr Revier ausbauen und verteidigen.. und werden zum Platzhirsch. Sind das aber Bakterien-Familien, welche auch in den Mund gehören und uns vor Infektionen schützen? Tja, schön wärs.

Und wer den Mundbakterien schon mal den Kampf angesagt hat, doppelt doch noch mit einer antibiotisch wirksamen Mund-Spülung nach. Wenn schon, denn schon… oder? Was die schäumenden Zahnpasta, die Zusatzstoffe und Fluorid (vornehmlich teuer verkaufter Sondermüll) überlebt… das überlebt. Natürliche Auslese könnte man sagen… .

Alternativen: Zahnpasta ohne diese Schaumbildner (erhältlich von Weleda, Lavera, EM-Zahnpasta und kleinere Hersteller, leider (noch) nicht immer einfach erhältlich)

Therapeutisch gibts bereits auch bereits Probiotika speziell für den Mund.

Der Magen… was liegt denn da schwer?

Der Magen nach dem Mund-Rachenraum die grosse Wasch-Strasse für alles verschluckte. Bei einer Säure von PH 1-2 wird im Idealfall alles was noch lebt, abgetötet. Das ist auch gut und wichtig so und sollte möglichst nicht verändert werden.. denn für eine gute Verdauung, braucht es genügend und starke Magensäure.

Wer möchte schon Tür und Tor öffnen für allerlei ungebetene Gäste? Leider werden viele Medikamente verschrieben, welche diese Säure genau reduzieren, um Entzündungen im Magen zu bekämpfen. (Säureblocker, Protonenpumpenhemmer…)

Klar, wenn eine Wasserleitung irgendwo durchgerostet ist, kann man einfach den Haupt-Wasserhahn abdrehen.. dann tropft auch kein Wasser mehr aus der defekten Leitung… das stimmt schon. Aber ohne aktive Reparatur wird die Leitung nicht wieder ganz… und für eine kurze, befristete Zeit wäre es wohl sinnvoll, die Leitung mal abzustellen… aber nicht als Dauerlösung.

Wenn Du solche Medis nimmst/nehmen sollst, würde ich eine naturheilkundliche Beratung/Behandlung dringendst empfehlen. Einfach zu behaupten, Dein Magen produziere zu viel Säure, ist eine zu einfache Antwort. Warum können denn gesunde Mägen mit all dieser Säure zurechtkommen? Weil der Magen genau dazu gemacht ist: Er hat eine Schutzschicht, welche die aggressive Säure in Schach hält. Klar kann es mal vorkommen, dass jemand zu viel Säure produziert.. oder der Schutzmantel des Magens gestört ist und darum Magenbrennen/Entzündungen auftreten. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Schutzschicht des Magens zu stärken… und vielleicht einmal überlegen, was Dir so schwer auf dem Magen liegt. Was kannst Du nicht verdauen?

Der Darm

Der Dünn/Dickdarm ist natürlich sehr stark von einer gesunden, ausgeglichenen und intakten Darm-Flora (Keimbesiedlung) abhängig. Grundsätzlich finden wir artverwandte Keime im ganzen Verdauungsschlauch, vom Ein – bis zum Ausgang. Wobei es verschiedene Meinungen gibt, was nun Ein  oder – Ausgang ist oder umgekehrt… (Erläuterung wäre nicht mehr jugendfrei…)

Die Gesamte Schleimhaut von den Lippen bis zum Anus ist sich sehr ähnlich, es sind dieselben Grund-Zellen. Wenn nämlich ein Fötus wächst, stülpt sich sehr früh, im Stadium von noch wenigen Zellen, die Aussenhaut nach innen und bildet einen sogenannten Torus. (wie bei der Entwicklung von Früchten gut sichtbar, z.B. einem Apfel).

Torus

Diese Einstülpung formt dann unser gesamtes Innenleben. Alle Verdauungs-Organe bilden sich aus diesem Schlauch heraus… wie ein Ast, der seine Blätter/Triebe entwickelt. Der Verdauungs – Schlauch bleibt auch immer erhalten – wie ein Rohr, das sich durch unseren Körper schlängelt.

Die Keim – Besiedlung dieses Verdauungs – Schlauches und der dazugehörigen Organe, beginnt sehr früh. So baut der gesamte Verdauungsschlauch eine Mikroben – Flora auf, welche uns hilft, alles richtig zu verdauen und schützt uns gleichzeitig vor Keimen der Aussenwelt. Zudem ist das Lymphsystems des Darms, das Herzstück unseres Immunsystems.  Mehr dazu siehe: https://www.josefbenz.ch/news,gesundes-immunsystem,v10

Diese Flora ist natürlich abhängig vom herrschenden Milieu…

Enddarm/Anus

Erwähnenswert ist hier in erster Linie die Hygiene. Bei einer idealen Verdauung, hast Du 1-3x Stuhlgang pro Tag, gut geformt, nicht stark riechend, Stuhl sinkt im Wasser ab und hinterlässt kaum/keine Spuren (zur Reinigung reicht ein Stück Toilettenpapier)

So wie Zähneputzen könnte auch der Anus mit Wasser (ohne Zahnbürste) gereinigt werden. In Indien beispielsweise ist das normalste der Welt: Po – Reinigung mit Wasser. (mögliche Variante: Dusch – WC)

Was hingegen nicht ideal ist: Feuchttücher. Diese enthalten oft heikle und schädliche Stoffe für unser Darm – Milieu. Jetzt könnte man ja sagen: «aber das geht mir doch am A.. vorbei…»  Klar, kann man sagen. Doch die Schleimhaut um den Anus ist sehr aufnahmefähig.. darum funktionieren Zäpfchen auch so schnell und gut…

Gute Nahrung für unsere Darmflora

Unsere gesunde Flora liebt gesunde Ernährung und v.a. Ballaststoffe. Das ist die Leib-Speise der förderlichen Keim-Familiien. Als Dankeschön produzieren Sie für uns daraus lebenswichtige B Vitamine… und halten die Verdauung im Schuss.

mögliche Ballast-Stoff-Quellen (gequellt / fermentiert):

  • Sauerteigbrot (denn Vollkornbrot alleine hat unerwünschte Nebenwirkungen durch pflanzliche Giftstoffe in der Schale des Korns), siehe, https://www.josefbenz.ch/dev/gn/wertvolles-brot-selbstgemacht,v47
  • Birchermüesli
  • Porridge
  • Haferschleimsuppe
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen…)
  • Leinsamen
  • Flohsamen

Milch

Ein paar Worte zur Milch. Laktose – Intoleranz ist ja ein weitverbreitetes Problem. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bist Du sogar selbst Laktose-intolerant. Allerdings nur Laktose B intolerant. Ob Du Beschwerden daraus hast, ist abhängig von vielen Faktoren.  Laktose B ist für unseren Darm einfach kaum knack-bar.. und verursacht deshalb grosse Reizungen der Darm-Schleimhaut bis hin zu einer ausgeprägten Unbekömmlichkeit. Das kommt daher, dass die meisten Menschen ja nicht mehr regelmässig Muttermilch trinken (auch wenn sie es versuchen). Deshalb produziert der Körper nicht mehr sehr viel Laktat (Laktose spaltendes Enzym). Zu wenig dieses Enzyms => Laktose (Milcheiweiss) kann in unserem Darm nicht aufgespalten werden. Diese grosse Eiweiss – Kette im Darm bedeutet: Alarm, Alarm! Parasiten – Verdacht! Schnell rausspülen => Darm schaltet auf «Verflüssigung»…

Wenn der Darm aber eher vertopft ist, merkt der «Benutzer» des Darms vielleicht gar nicht, dass da was total schief läuft.

Im Normalfall gut bekömmlich ist Laktose A. Diese findet sich in der Milch von alten Kuh-Rassen (z.B. Pro Specie Rara), welche nicht diese hohen Milch – Erträge haben wie «heutige» Züchtungen. Gewinn – Maximierung hat auch hier Qualitäts-Einbussen zur Folge.

Zudem macht es einen Unterschied, ob die Kühe behornt sind (wichtig für die Verdauung der Kühe durch enzymatische Prozesse) und natürlich was die Kühe als Futter bekommen.

Es gibt glücklicherweise immer noch oder gerade wieder Landwirte, welche solche Kühe halten und natürlich auch Milch verkaufen. Dies oft sogar günstiger als Milch aus dem Supermarkt. (v.a. Demeter – Landwirte)

Als Alternative zu Kuhmilch:

Milch von Schafen (geschmacklich ziemlich neutral), von Ziegen (geschmacklich von neutral bis sehr streng, je nach Haltung) oder Stutenmilch. Die dort vorkommenden Laktose – Varianten sind meistens besser bekömmlich.

Birchermüesli

 Birchermüsli

Man nehme Naturyoghurt, Haferflocken/Dinkelflocken o.a., quelle diese über Nacht im Kühlschrank zusammen mit Wasser/Milch/Apfel – oder Fruchtsaft. Vielleicht mit etwas Zimt…

Dann am Tag des Verzehrs: Frisches (oder gefrorenes) Obst, Beeren, Nüsse etc. reinmischen.. wer es gerne süss mag etwas Konfitüre dazu oder Honig, Datteln, Dicksäfte o.a.

Keine grosse Hexerei, sehr viele Variationen möglich, lecker… je nach Verdauungstyp eher für wärmere Tage (Yoghurt kühlt)

Das Quellen der Flocken über Nacht ist sinnvoll und nützlich… es beginnt bereits eine erste Fermentation / Aufschlüsselung der Bestandteile durch die in der Milch/Yoghurt verhandenen Milch-Säure-Bakterien. Das erhöht den Wert des Müslis ungeheim.

siehe auch: Natur – https://www.josefbenz.ch/news,joghurt-selbst-gemacht,v70

Porridge

Porridge

Flocken (Hafer, Dinkel…) über Nacht mit Milch/Buttermilch/Wasser, ggf. ein wenig Yoghurt/Quark einweichen/quellen lassen. Verfeinern mit Zimt o.a.

Dann Apfel/Birnenstücke/Nüsse o.a. dazugeben und unter öfterem rühren erhitzen

Süssen nach Bedarf:Konfitüre, Honig, Datteln, Dicksäfte o.a.

Auch das, schnell und einfach zubereitet, sehr reichhaltig,  sehr lecker gerade auch an kälteren Tagen… (für extra Wärme: Zimt/Kardamon beigeben)

Dir und Deinem Mikrobiom also eine gedeihliche, aufbauende Zeit 🙂

Josef

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